Albanien

In das Land der Skipetaren fahren! Ein spannendes und interessantes Erlebnis. Von Podgorica kommend war der erste Halt in Shkodër, sowohl um Bargeld zu besorgen als auch für eine Kaffee/Orangensaftpause. Ersteres war gar nicht so einfach, und bedeutete eine lange Wanderung quer durch das Stadtzentrum, um einen Geldautomaten zu finden - und das bei hochsommerlicher Hitze. Zweiteres war dafür um so mehr verdient. ☺
Die anschliessende Fahrt entlang der SH1 war dann ganz schön anstrengend, da sehr viele Ortschaften zu durchfahren sind, und der Verkehr in Tirana seine eigene Ordnung hat. Glücklicherweise konnte ich vom im Zentrum gelegenen Brilant Antik Hotel die Stadt zu Fuss erkunden. Am zweiten Tag ging es mit dem Bus nach Krujë, einem der Höhepunkte meiner Reise.

Tirana

Auf der einen Seite ist Tirana eine moderne Stadt, gut ausgebaute Strassen, Fahrradwege, Einkaufszentren und ein Boom als Ziel für den internationalen Städtetourismus ist abzusehen. Auf der anderen Seite sind in der Stadt viele Erinnerungen an die jüngere Verganenheit erhalten: z.B. der monumentale Skanderbeg-Platz mit dem noch monumentaleren Mosaik Shqiptarët ("Die Albaner") über dem Eingang zum Historisches Nationalmuseum, oder die 1988 eröffnete "Pyramide" zu Ehren des verstorbenen Diktator Enver Hoxha, errichtet mit seiner Tochter Pranvera als Architektin. Der Eingang zum Gebäude ist zur Zeit zwar verbarikadiert, aber noch gibt es wohl Pläne, dort ein Jugendzentrum zu eröffnen.













Oben, das Mosaik Shqiptarët über dem Historischen Nationalmuseum, sowie eine Skulptur vor der Ostseite; die Pyramide und die im Jahre 2000 errichtete Friedensklocke; Aussicht von der Spitze der Pyramide (kein offizieller Aufgang vorhanden! ☺); unten, im grossen Stadtpark von Tirana: Büsten der Frashëri Brüder (Aktivisten der albanischen Nationalbewegung) und eine lebensfrohe Skulptur; Gedenktafel am Mutter Theresa Platz - sicher einer der bekanntesten Albanerinnen; Stromkastengrafiti.














Krujë

Von Krujë, auf 500 Höhenmeter gelegenen, konnte man über die Ebene hinweg ganz Albanien bis zum Meer überblicken und die nahenden (osmanischen) Feinde von weitem erkennen. So kam es, dass der Rebellenführer Georg Kastriota Skanderbeg lange den Widerstand gegen den anrückenden Sultan Murad II. mit seinem Kronprinzen Mehmed und Gefolge aufrechterhalten konnte. Tatsächlich ist Krujë erst nach Skanderbegs Tod im Jahre 1468 gefallen: 1478 übernahm das Osmanische Reich die Herrschaft in Krujë und schliesslich ganz Albanien für mehr als vier Jahrhunderte.
Heute sind von der einst ehrfurchtgebietenden Burg nur wenige Reste erhalten. Aber in Albanien gilt Krujë als Nationalheiligtum, und Skanderbeg wird als der Nationalheilige verehrt, z.B. mit dem nach im bennanten zentralen Platz in Tirana und zahlreichen Denkmälern. In Krujë selbst wurde 1982 das imposante Skanderbeg-Museum eröffnet. Es zeigt eine interessante Ausstellung zur Skanderbegs Leben und seinen militärischen Kampf gegen die Osmanen.







Oben, durch Krujë: ein Skanderbeg Reiterdenkmal im Zentrum des Ortes; die Basargasse mit schönen und manch antiken oder skurilen Gegenständen; Blick auf den Burgberg; unten, Eingang zum Skanderbeg-Museum; Georg Kastriota Skanderbeg mit Gefolge im Eingangsbereich des Museums; Aussichtsfenster (im doppelten Sinne) innerhalb der Ausstellung; der Uhrturm (umgebaut aus einem Wehrturm); Eingang zum geheimen Tunnel; die weite Aussicht von Krujë: westlich zum Meer und östlich ins Landesinnere.
























Richtung Norden zurück nach Montenegro


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